Zur eigenen Sicherheit
Die Sicherheit und somit die eigene Gesundheit gehen immer vor. Es ist nie falsch oder feige, sich zu schützen! Stürze können jederzeit aus den unterschiedlichsten Gründen vorkommen. Umso besser, wenn sich mit dem richtigen Schutz ernsthafte Verletzungen weitgehend vermeiden lassen. Auch wenn bisher keine verbindlichen gesetzlichen Vorschriften existieren, sollte jeder Zughundesportler an seine Sicherheit denken. Sturzhelme, Handschuhe, Schutzbrillen und Protektoren gibt es in allen möglichen Farben und Formen. Die Auswahl ist riesengroß geworden und bietet kaum eine Ausrede, ungeschützt zu fahren. Besonders mitfahrenden Kindern ist ein Helm dringend anzuraten.
Wässern und Füttern
Wässern: Das Thema Wässern ist ein sehr kontrovers diskutierter Punkt. Unstrittig ist, dass Hunde, die über den Tag verteilt nicht genügend trinken, nicht leistungsfähig sind. Werden in diesem Zustand anspruchsvolle sportliche Leistungen verlangt, besteht ein hohes Risiko der Überhitzung, die lebensbedrohlich für die Hunde sein kann. Vor und nach allen anstrengenden sportlichen Aktivitäten, nicht nur im Zughundesport, muss jedem Hund genügend Wasser zur Verfügung stehen. Trinken die Vierbeiner nicht von allein, müssen sie zur Flüssigkeitsaufnahme motiviert werden. Oft reichen dafür ein paar einfache Tricks, um die Hunde generell zum Trinken zu bewegen. Verdünnte Suppenbrühe, Wasser mit ein wenig klein gebröseltem Thunfisch oder mit ein paar einzelnen Futter- oder Fleischbröckchen animiert viele Trinkmuffel zur Flüssigkeitsaufnahme.
Wer viel trinkt, muss auch viel wieder „loswerden“. Vor und nach dem Training müssen die Hunde Gelegenheit bekommen, sich ausgiebig zu lösen.
Füttern: Mehrere Stunden vor einer körperlichen Anstrengung dürfen Hunde nichts mehr fressen. Gefüttert wird grundsätzlich erst nach der Arbeit, wenn der Hund wieder zur Ruhe gekommen ist und nach der Mahlzeit ruhen kann. Das gilt auch für kurze Trainingseinheiten. Für Menschen gilt das Sprichwort: ein voller Bauch trainiert/studiert nicht gern. Beim Hund kann es noch wesentlich dramatischer werden. Bei Hunden mit einem tiefen Brustkorb ist die Gefahr einer lebensbedrohlichen Magendrehung sehr groß. Der volle Magen kann durch die Bewegung aus der natürlichen Lage gebracht werden und sich um seine Längsachse drehen, sodass Speiseröhre und Zwölffingerdarm verschlossen werden. Durch diesen Verschluss bläht sich der Magen rasch mit Gasen auf, drückt gegen das Zwerchfell und behindert das Herz. Wenn das passiert, besteht AKUTE LEBENSGEFAHR! Bei dem geringsten Verdacht auf eine Magendrehung muss sofort ein Tierarzt aufgesucht werden!
Zugarbeit zu jeder Jahreszeit?
Je höher die Geschwindigkeit und je weiter die zu fahrende Strecke, desto kälter sollte es sein. Langjährige Erfahrungen aus dem Schlittenhundesport bilden die Grundlage für die gültige Faustregel: Wenn die Temperaturen deutlich unter 15 Grad Celsius liegen, sind das für Hunde die besten Bedingungen für körperliche Anstrengung. Bei Temperaturen deutlich unter 10 Grad Celsius sind sie meistens in Hochform und extrem lauf- und zugfreudig. Das bedeutet, dass die kalten Monate die Monate sind, die sich am ehesten für schnelle und weite Fahrten eignen. Je wärmer die Monate werden, desto früher muss man aus den Federn, um die Kühle der Nacht beziehungsweise des Morgens auszunutzen. Ist das Gefährt mit Licht ausgestattet, können auch die dunklen Morgen- oder Abendstunden für ein Training oder eine Tour genutzt werden. Ausnahme von dieser Regel ist einzig das Ziehen eines Bollerwagens in menschlicher Schrittgeschwindigkeit. Diese Gefährte kann man mit ruhigem Gewissen auch in den wärmeren Monaten von den Hunden ziehen lassen, sofern die Temperaturen nicht zu weit die 20 Grad Celsius Marke überschreiten. Allerdings sollte man dann bevorzugt schattige Wege befahren.
Welche Untergründe eignen sich zum Fahren?
Je höher die Geschwindigkeit und je länger die zu fahrende Strecke sind, desto weniger sollte auf harten Böden wie Asphalt oder Teer gefahren werden. Harter Boden belastet auf Dauer Gelenke und Pfoten zu stark. Für sportliche Touren sind unbefestigte Feld- und Waldwege wesentlich geeigneter, da der Boden dort nicht so hart wie auf den asphaltierten Wegen ist. Jogger werden den Unterschied bestätigen können. Kurze Asphaltabschnitte können, ohne gesundheitliche Folgen befürchten zu müssen, in gemäßigtem Tempo gefahren werden. Aber Achtung: Sind die Temperaturen nahe oder unter dem Gefrierpunkt, dann werden auch die Wald- und Feldwege knochenhart und verändern sich in holprige, absolut unbefahrbare Marterstrecken.
Mit einem Bollerwagen-Gespann hingegen wird man feste oder sogar asphaltierte Wege bevorzugen. Dagegen ist genauso wenig einzuwenden, wie gegen den täglichen Leinenspaziergang in der Stadt, da Bollerwagen-Gespanne ohnehin nur in gemäßigter Schrittgeschwindigkeit unterwegs sind. Hauptstraßen, auch Wege direkt neben viel befahrenen Straßen sollten aber alle Gespanne meiden, da die schädlichen Abgase genau in Höhe der Hunde ausgestoßen werden!