Anspannungsarten

Hier sind die gebräuchlichsten Anspannungsarten für einen oder zwei Hunde aufgelistet. Welche Geschirr für welche Anspannungsarten geeignet sind kann man sich ganz einfach so merken:

Zugleinen

Bei dieser Anspannungsart werden die Hunde im Zuggeschirr an einer Leine vor ein Gefährt gespannt, dabei ist die Zugleine üblicherweise mit einem Ruckdämpfer ausgestattet. Damit sich die Leine nicht im Vorderrad der Gefährte verfängt, gibt es verschiedene Abstandhalter und Zugvorrichtungen, die am Rahmen des Gefährts befestigt werden. Ein großer Vorteil dieser Anspannung ist, dass die Hunde einen gewissen Bewegungsspielraum bei der Zugarbeit haben. An der Zugleine sind die Hunde nicht starr mit den Gefährten verbunden, sodass kleinere Lenkmanöver den Lauf der Hunde nicht beeinflussen. Hindernisse wie Pfützen, Steine oder Wurzeln können problemlos umfahren werden, weil die Gefährte nicht spurgetreu den Hunden folgen müssen.
Gesteuert werden Gespanne mit Zugleine ausschließlich über Stimmkommandos. Dazu müssen die Hunde die Richtungskommandos, die Start- und Stopp-Kommandos sowie Kommandos für die Geschwindigkeit lernen. Zugleinen für einen oder zwei Hunde werden üblicherweise aus einem stabilen, hohl geflochtenem, runden Kunststoffseil oder aus Nylongurtband gefertigt. Im Handel sind sie oft unter dem Namen Jöringleinen erhältlich. Die optimale Länge der Zugleine für einen oder zwei Hunde liegt mit ausgedehntem Ruckdämpfer bei ungefähr zwei bis zweieinhalb Meter.
Zugleinen werden für die Zugarbeit vor dem Bike, Roller, Trike, Schlitten und beim Cani-Cross eingesetzt.

Zugbügel

Eine weitere Anspannungsart ist die Anspannung im Zugbügel. Der starre Zugbügel ist aus einem leichten Metallrohr, beispielsweise aus Aluminium, gefertigt und wird direkt mit dem Gefährt verbunden. Zum Einsatz kommt der Zugbügel vorwiegend beim Sacco-Dog-Cart, beim Hadhi-dog-Trike oder vor dem Bollerwagen. Je nach Gefährt können ein oder zwei Zugbügel in die Zugvorrichtung der Vorderachse beziehungsweise des Vorderrades eingehakt werden. Die Hunde sind im Zugbügel über den Lenker eines Trikes oder über den Lenkbügel eines Sacco-Dog-Carts lenkbar. Die Richtungskommandos müssen bei dieser Anspannungsart nicht unbedingt von Anfang an beherrscht werden. Das Pulka-Geschirr wird an vier Punkten am Zugbügel befestigt. Mit den hinteren Zügen, die an dem Zugbügel angebracht sind, zieht der Hund das Gefährt. Mit den beiden vorderen Befestigungen wird der Zugbügel in der richtigen Position gehalten. Der Zugbügel sitzt richtig, wenn die hinteren Züge am Geschirr in einer geraden Linie zum Zugbügel verlaufen und dieser vorne stramm genug sitzt, um den Hund nicht in der Bewegung zu stören. Der Bügel selbst sitzt ungefähr in Höhe der Schulter und ist so geformt, dass er den Hund nicht behindert. Die Länge des Zugbügels muss so bemessen sein, dass die Hinterläufe der Hunde im vollen Galopp ausreichend Raum nach hinten haben. Der Bügel ist in bequemer Höhe für den Hundeführer und daher gut geeignet, das Gespann auch einmal festzuhalten, zu führen oder wenn notwendig, dem Hund bei der Zugarbeit zu helfen. Im Gegensatz zur Anspannung an der Zugleine sind die Hunde im Zugbügel lenkbarer, dafür aber auch eingeengter. Unsichere Hunde benötigen anfangs eine behutsame Gewöhnung an den Zugbügel.

Einspännerschere / Zweispännerdeichsel

Die Anspannung in der Einspännerschere oder der Zweispännerdeichsel wird üblicherweise zur Zugarbeit vor dem Bollerwagen oder Leiterwagen genutzt.

Einspännerschere

Die Einspännerschere besteht aus den beiden Scherbäumen. Im vorderen Drittel der Scherbäume sind seitlich Befestigungsmöglichkeiten für das Brustblattgeschirr angebracht. Hinten befindet sich das bewegliche Ortscheit, an dem die Zugstränge eingehakt werden. Das Geschirr wird in Höhe des Bauchgurts an den Zugösen befestigt. Wenn ein Hintergeschirr benutzt wird, wird auch dieses an den Zugösen eingehakt. Die Anspannung ist korrekt, wenn die Zugstränge unter Zug in einer geraden Linie zum Ortscheit verlaufen. Die Scherbäume sollen in der Höhe so liegen, dass der Hund in den Wendungen nicht behindert wird. Geführt und gesichert wird der Hund an einer Führleine, die entweder am Halsband oder am Geschirr eingehakt wird.

Zweispännerdeichsel

Rechts und links von der mittleren Stange, der Deichsel, können zwei Hunde angespannt werden. Hierzu werden leicht veränderte Brustblattgeschirre benutzt. Die Zugstränge werden wie beim Einspänner jeweils an den beweglichen Ortscheiten befestigt. Die Aufhalter, das sind zwei Ösen mit Karabinern vorne an der Deichsel, werden am Brustblatt eingehakt. So wird zusammen mit den zwingend zu benutzenden Hintergeschirren verhindert, dass der Wagen auf die Hinterbeine der Hunde auflaufen kann. Die Anspannung ist korrekt, wenn die Zugstränge unter Zug in einer Linie zu den Ortscheiten verlaufen. Die Deichsel muss in der Höhe so liegen, dass die Hunde in den Wendungen nicht behindert werden.